Der Landkreis Main-Spessart hat dafür das Impfzentrum in der Spessarttorhalle in Lohr a.Main eingerichtet. Zudem werden mobile Impfteams vor allem in den Alten- und Pflegeheimen den Impfstoff verabreichen. Gerade in den ersten Wochen wird der überwiegende Teil der Impfungen durch die mobilen Impfteams in den Pflegeeinrichtungen geleistet.
Start der Impfungen im Landkreis Main-Spessart war am Sonntag nach Weihnachten in der Otto und Anna Herold Altersheimstiftung in Karlstadt. Die Senioreneinrichtung war zu Beginn der Pandemie eines der ersten betroffenen Pflegeheime in der Region. Die 81-jährige Edeltraud Weiglein war die Erste in Main-Spessart, die den lang ersehnten Impfstoff erhalten hat. Die gebürtige Gambacherin und Bewohnerin der Anna und Otto Herold Altersheimstiftung Karlstadt nahm den kleinen Piks ganz gelassen entgegen und freute sich, so Ihren Beitrag zur Bekämpfung des tückischen Corona-Virus leisten zu können. Bei der Aufklärung der Bewohnerinnen und Bewohner nahm sich der für das Impfzentrum Main-Spessart verantwortliche Arzt Dr. Matthias Schmitt, Burgsinn, besonders viel Zeit, um eventuelle Unsicherheiten zu nehmen und auf die Senioren einzugehen. Unterstützt wurde das Impfteam durch das BRK, die Polizei stand beim Transport des Impfstoffes nach Karlstadt zur Seite.
Anwesend bei diesem großen Schritt waren außerdem Verantwortliche für die Organisation des Impfzentrums für den Landkreis Main-Spessart, Florian Schüßler vom Bayerischen Roten Kreuz sowie Heike Riedel vom Klinikum Main-Spessart. Einrichtungsleitung der Heroldstiftung Elfriede Roth und Pflegedienstleitung Gabriele Molnar waren selbstverständlich ebenfalls anwesend.
Insgesamt wurden in der Heroldstiftung zunächst 70 der gelieferten 100 Impfdosen verimpft, verteilt auf 54 Bewohner und 16 Mitarbeiter, der Rest erfolgt in den nächsten Tagen. Weitere Impfdosen für den Landkreis werden in der kommenden Woche erwartet. Die Senioren- und Pflegeeinrichtungen bereiten sich bereits seit einigen Tagen darauf vor, indem sie mit den Bewohnern oder Betreuern und Angehörigen die Unterlagen wie Impfaufklärung etc. durchsprechen und die Impfeinwilligungen einholen.
Landrätin Sabine Sitter, die es sich ebenfalls nicht nehmen ließ, bei diesem wichtigen Ereignis dabei zu sein, lobte die hervorragende Organisation und Umsetzung der ersten Impfungen im Landkreis: „Der Impfbeginn stimmt mich zuversichtlich. Ich bin sehr stolz auf unseren Gemeinsinn und die Impfbereitschaft bei unseren Bürgern. Das Team heute ist sehr gut vorbreitet und geht einfühlsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern um.“
Der Impfstoff wird in der Anfangsphase nur in kleinen Mengen zur Verfügung stehen. Deswegen hat die Bundesregierung, die den Impfstoff zentral beschafft, eine klare
Priorisierung beschlossen, wer zuerst geimpft werden darf. Die bayerische Staatsregierung hat entschieden, diese Empfehlung umzusetzen. Ziel der Priorisierung durch die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes ist es, bei einer beschränkten Impfstoffverfügbarkeit jenen Menschen Schutz zu ermöglichen, die ihn am dringendsten benötigen. Daher richtet sich das Angebot zuerst an Personen, die mit höchster Priorität Anspruch auf die Schutzimpfung haben. Dazu gehören Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind, Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige betreuen oder pflegen,
Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko
Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind, insbesondere auf Intensivstationen, in Notaufnahmen
als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, in den Impfzentren sowie in Bereichen, in denen für eine Infektion mit dem Coronavirus aerosolgenerierende Tätigkeiten durchgeführt werden, sowie Personen, die in medizinischen Einrichtungen regelmäßig Personen behandeln, betreuen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion SARS-CoV-2 besteht, insbesondere in der Onkologie oder Transplantationsmedizin.
Gerade in der Anfangsphase wird das Landratsamt Main-Spessart in Zusammenarbeit mit den Kommunen auf die Impfberechtigten zugehen und über den Zugang zum Impfangebot informieren. Daher ist eine telefonische Terminvereinbarung im Impfzentrum zurzeit noch nicht möglich. Für dringende Fragen zum Thema Corona-Impfung wurde jedoch eine Hotline unter der Nummer 09353 793-1555 eingerichtet.
Auch auf der eigens für das Impfzentrum erstellten Website finden Bürger des Landkreises Informationen zu den geplanten Impfungen. Unter der Internetadresse www.impfzentrum-msp.de steht im Downloadbereich der Website außerdem als Vorbereitung zur Impfung das Aufklärungs-Markblatt zur Verfügung. Auch die Anamnese-Einwilligung, Datenschutz-Informationen sowie eine grafische Darstellung des Ablaufplans im Impfzentrum oder Antworten auf die häufigsten Fragen sind hier zu finden. Bei Unsicherheiten oder individuellen Fragen ist ein Gespräch mit dem behandelnden Hausarzt zu empfehlen.
Die Corona-Schutzimpfung ist für alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von ihrem Versicherungsstatus, kostenlos. Die Kosten für den Impfstoff übernimmt der Bund. Die Länder tragen, gemeinsam mit der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung, die Kosten für den Betrieb der Impfzentren. Die Corona-Schutzimpfung ist ein freiwilliges Impfangebot.